Zeitkapsel der Rheingoldhalle von 1966 geöffnet

Zeitkapsel der Rheingoldhalle von 1966 geöffnet

Deutlich spektakulärer als erwartet, entpuppte sich die Öffnung der Zeitkapsel, die im Grundstein der Rheingoldhalle aus dem Jahre 1966 untergebracht war. Allein schon der Grundstein war außergewöhnlich – ein alter Pegelstein aus rotem Main-Sandstein, der aus der freigelegten Rheinkaimauer aus dem 17. Jahrhundert stammt und der noch Markierungen im rheinischen Fußmaß aufweist. In der Zeitkapsel selbst, die aus Plexiglas zusammengeklebt und zusätzlich verschraubt war, waren fast 20 Einzelteile: Zu sehen waren u.a. eine imposante Urkunde zur Grundsteinlegung mit rot-weißen Siegelband, die Originalpläne der Stadthalle, eine Ausgabe des Adressbuchs der Landeshauptstadt aus dem Jahr 1965, schwarz-weiß Fotos vom Bau, außerdem eine Reihe liebevoll gestalteter Broschüren, etwa „Zaubriges Mainz“ oder einer Münzschatulle mit einem D-Mark-Sortiment von 1 Pfennig bis 5 DM. Eine detaillierte Liste des Zeitkapsel-Inhalts steht am Ende dieser Presse-Mitteilung.

Der Grundstein war bei Bauarbeiten der neuen Rheinterrasse im Außenbereich der frisch sanierten Rheingoldhalle im vergangenen Jahr entdeckt und zunächst in ein Depot ausgelagert worden. Die Mainzer Aufbaugesellschaft mbH (MAG), die mit Frank Intra als Projektleiter, die Mainzer Rheingoldhalle gut 38 Monate saniert hatte, ließ den wiederentdeckten Grundstein fachmännisch bei der Budenheimer Steinmetzfirma Sauer öffnen. Neben Bürgermeister Günter Beck, war auch MAG-Geschäftsführer Nils Teske und die Geschäftsführerin der FS-Architekten, Britt Thieme, bei dem außergewöhnlichen Ereignis dabei. Die Öffnung der Zeitkapsel stieß auf ein großes Medienecho. Der Inhalt der Zeitkapsel soll nun zunächst vom Stadtarchiv Mainz gesichtet werden, in einigen Monaten sollen die wiederentdeckten Zeitzeugnisse wieder in die Zeitkapsel zurückgeführt und auch im historischen Grundstein eingebracht werden. Zusätzlich wird es einen zweiten Grundstein geben, über deren Inhalt und Zusammensetzung die MAG noch beraten will. Beide Grundsteine werden dann auf der Rheinuferseite in die dafür freigehaltene Stelle eingebaut. Bei dem Pressetermin wurde den Medien auch die MAG-Baudokumentation „Die neue Rheingoldhalle – Schmuckstück mit Strahlkraft“ überreicht. Auf 112 Seiten dokumentiert die Sonderpublikation der Mainz-Vierteljahreshefte nicht nur die Kern- und energetische Sanierung der Rheingoldhalle, sondern bietet auch einen historischen Rückblick von Dr. Rainer Metzendorf – selbst Architekt und Stadtplaner. Metzendorf erzählt dabei mit zum Teil einzigartigen historischen Illustrationen den gesellschaftspolitischen Wandel der vergangenen 180 Jahre von der Fruchthalle zur Rheingoldhalle.

Inhalt der Zeitkapsel:

• Die Wochendausgabe der Allgemeinen Zeitung vom 26./27. Februar 1966, Preis 40 Pfennig, Umfang 48 Seiten zuzüglich einer 6-seitigen Unterhaltungsbeilage.

• Eine Ausgabe der Zeitung „Die Freiheit“ vom 25. Februar 1966, Preis 30 Pfennig, Umfang 16 Seiten.

• Eine Broschüre des Presseamts „Zaubriges Mainz“, 12 Seiten

• Ein Booklet „Daten und Fakten der Stadt Mainz“

• Die Zeitschrift „Das neue Mainz“, Ausgabe Nr. 2 vom 1. Februar 1966 (28 Seiten)

• Das kleine Ansichtsbuch „Schöne Städte Deutschlands – Mainz“

• 13 schwarz-weiß Fotos in einem Kuvert über den Bau der Rheingoldhalle

• 2 schwarz-weiß Fotos von Vorgängerbauten (Stadthalle und Fruchthalle)

• Die Broschüre „Aurea Moguntia – Profil einer Stadt“ (32 Seiten)

• Das Bummelheft „Bummel durch Mainz“, Jahrgang 2, Heft 1, 1966 für Die Gäste der Stadt Mainz

• Ein Auszug aus dem Mainzer Stadt-Adressbuch, Autor Dr. Anton Maria Keim „Zweitausend Jahre Mainzer Wirtschaftsleben“

• Eine Werbeflyer „Mainz am Rhein“

• Eine Ausgabe „Lebendiges Rheinland-Pfalz, Sondernummer Mainz“, Herausgegeben von der Landesbank und Girozentrale Mainz

• Auszug aus der Niederschrift über die Sitzung des Stadtrates am 3. September 1964 mit dem Titel „Wiederaufbau der Stadthalle“, Berichterstatter Oberbürgermeister Stein

• Die Pläne der Stadthalle Mainz im Maßstab 1:100

• Das Adressbuch der Landeshauptstadt Mainz, 67. Ausgabe, 1965

• Ein kleines Kästchen mit einem kompletten Münzsortiment der Deutschen Mark

• Falk-Stadtplan „Wiesbaden/Mainz“ der 60er Jahre im Maßstab 1:20.000 und 1:35.000.

• Die Urkunde der Landeshauptstadt Mainz zur Grundsteinlegung u.a. mit folgenden Namen: Bundespräsident Heinrich Lübke, Bundeskanzler Ludwig Erhard, Ministerpräsident Peter Altmaier, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Rheinhessen. Georg Rückert und dem Mainzer Oberbürgermeister Jockel Fuchs.

Ihr Ansprechpartner

Michael Bonewitz

Unternehmenssprecher

E-Mail: Unternehmenssprecher@mag-mainz.de
Telefon: +49 6131 95201-83